Technische Realisation

Schnell wurde bei der Planung der StorchenCam klar, dass bei einem Standort in der Mitte einer Wiese, mit einer Entfernung von ca. 80 Metern zum nächsten Gebäude, eine kabelgestützte Energie- und Datenanbindung sowohl unter finanziellen als auch unter Berücksichtigung eines Blitzschutzes ausscheiden würde.

Aus der einfachen Idee einer Webcaminstallation entwickelte sich schnell ein umfangreicheres Projekt inklusive einer Solarstromversorgung.

Die Anforderungen und Lösungen im Überblick:

  • Die Kamera sollte ein wettergeschütztes Domemodell mit PTZ-Funktionalität sein. Eine Versorgung sollte per passiv POE möglich sein.
    Die Wahl fiel auf eine HiLook PTZ-N2204I-DE3. Zur Befestigung wurde auch ein passender Halter besorgt, der etwas modifiziert wurde.
    (Die PTZ-Steuerung steht nur den Betreibern zur Verfügung.)
    Da wir 2021 unerwartet einen Wassereinbruch in die Kamera gewärtigen mussten, wurde diese durch eine neue ausgetauscht, die sich unter einem Baldachin befindet. Leider verursacht dieses in der Nachtsicht Reflektionen durch die IR-Beleuchtung. Eine schwarze Lackierung konnte diese nur gering mindern. Nur die Beleuchtung über die zweite Kamera verbesserte die Situation.
    Auf einen WLAN-Funktionalität der Kamera wurde bewusst auch unter energetischen Überlegungen verzichtet. Die mögliche Cloudanbindung an den Hersteller wurde aus Datenschutzerwägungen deaktiviert und eine eigene Anbindung über Netzwerksegmente hinweg geschaffen.
  • Die Anbindung erfolgt über eine Richtfunkstrecke mittels zweier TP-Link CPE210 Outdoor Accesspoints. Auch diese Geräte sind per passiv POE versorgt.
  • Zur Stromversorgung wurde ein 100W Solarmodul in einem Winkel von 45° mit Ausrichtung nach Süden in 4 Meter Höhe montiert.
  • Die Solarstromeinspeisung erfolgt in einen Schaltschrank, in dem sich die Stromversorgung mit 4 17Ah-Akkus und die Netzwerktechnik nebst POE-Versorgung befindet.
    Als Solarladeregler wurde ein EPEVER Tracer1210AN gewählt.
    Dieser lässt die Abfrage multipler Werte zur Ladung, Stromverbrauch, Stromeinspeisung, etc. zu. Die Leistungsaufnahme der Installation liegt zwischen 6 und 12W, typisch 8W. Im Frühjahr 2022 haben wir die Anlage um eine Kamera erweitert. Damit steigt die Leistungsaufnahme in der Nacht auf 18W im Maximum. Ein Fernschalter für die Kameras wurde integriert.
    Die Verbrauchsdaten werden remote erfasst und dargestellt.
  • Als Switch dient ein TP-Link TL-SF1005D.
  • Als RS485 Gateway wurde ein Waveshare RS485 gewählt.
  • Zur Spannungswandlung finden verschiedene DC-DC-Converter Anwendung.
  • Da die Aufbereitung der Daten nicht am Ort der Installation stattfindet, wurde ein VPN mittels GL.iNet GL-MT300N-V2 MiniTravel Router geschaltet. Damit wurde auch die Limitation umgangen, dass am Installationsort keine öffentlichen IPV4-Adresse zugeteilt wurde.
  • Diese Website läuft auf inzwischen virtualisiert.
  • 2023 wurden weitere Änderungen notwendig. Im warmen Sommer 2022 zeigte sich, dass der bislang eingesetzte Switch den Temperaturen nicht gewachsen war. Er wurde gegen ein Industriemodell mit erweitertem Temperaturbereich getauscht. Außerdem hatten wir immer wieder Bildaussetzer. Ursächlich dafür ist das überlastete Peering zwischen der Deutschen Glasfaser und der Telekom. Da diese Probleme reproduzierbar am Wochenende und in den Nachmittagsstunden auftraten, haben wir nun ein VPN-Relay bei einem Rechenzentrum aufgesetzt. Damit wird der Stream nun deutlich stabiler.